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Eine Softair- oder Airsoftwaffe ist eine spezielle Druckluftwaffe, die beim taktischen (sogenanntem taktischen Airsoftspiel) Geländespiel "Airsoft" benutzt wird. Es gibt ebenfalls Disziplinen im IPSC-Sportschiessen, die mit Softairkurzwaffen durchgeführt werden. Airsoftspiel ist ein Sport, der ziemlich viel Ausdauer erfordert.
Softairwaffen sind oft unter Lizenzen täuschend echt aussehende Kopien von Schusswaffen, die aber keine lebensgefährlichen Verletzungen herbeiführen. Softairwaffen verschiessen mittels Federdruck, Gas oder eines elektromechanisch betriebenen Druckluftsystems Rundkugeln aus Kunststoff oder abbaubaren Stoffen.
Mit Gas betriebene Softairwaffen benötigen unter Druck stehendes Treibgas, um die Munition zu beschleunigen. Diese Waffen sind in der Lage, halb- sowie vollautomatisch zu schiessen.
Die heutzutage üblichen Treibgase sind Propangas (im Zusammenhang mit Airsoft Green Gas genannt und vertrieben), HFC134a, HFC-22 und in entsprechend angepassten Softairwaffen auch das stärkere Red Gas. Mit Red Gas ist sehr vorsichtig umzugehen, denn nur wirklich geeignete Waffen können damit befüllt werden, da das wesentlich stärkere Gas die Waffe beschädigen könnte.
Verbreitet sind auch Systeme, die mit Kohlendioxid (CO2) oder externer Druckluft (HPA, engl.: "high pressure air") funktionieren.
Die ersten auf dem Markt erhältlichen Gas-Softairwaffen waren die heute aufgrund ihres Alters so genannten Classic Guns, die typischerweise durch flüssige Treibmittel wie R-12 (in Japan FLON-12 genannt) angetrieben wurden. Oft beinhalteten diese Softairwaffen zwei externe Tanks: einen für das R-12 selber und einen zweiten als Ausdehnungsgefäß. Später wurden diese Modelle von einigen Benutzern derart modifiziert, dass sie mit druckregulierten CO2-Behältern oder Stickstoff-/Hochdruckluftflaschen funktionierten, die höheren Druck und weniger Druckschwankungen boten.
Zusätzlich kühlen sich komprimierte Treibmittel bei der Expansion stark ab, bis weit unter 0 °C. Diese starke Kühlung lässt einerseits den Druck absinken, bis die Softairwaffe schliesslich nicht mehr schiesst, andererseits leiden Gummidichtungen von Ventilen unter der tiefen Temperatur ("Cool-Down-Effekt"). Bei CO2 als Treibmittel tritt dieser Effekt weniger stark und bei Druckluft überhaupt nicht auf.
Erwähnenswert sind auch die sogenannten Gas-Blow-Back-Waffen (GBB), bei denen der Druck des Treibgases zusätzlich dazu verwendet wird, die Repetierbewegung einer „echten“ Feuerwaffe zu imitieren, wobei der Verschluss vor- und wieder zurückschnellt. Dabei lädt die Waffe eine neue Rundkugel (BB) nach, welche durch betätigen des Abdruckhebels verschossen werden kann.
Softairwaffen verschiessen sogenannte BBs, welche waffenrechtlich als Geschosse definiert sind. Die BB's werden mit einer Kraft von 0.5 (0,12g - 91 m/s) bis 7 Joule (0,43g - 180m/s) verschossen. Die gängige Praxis ist, dass auf Spielfeldern maximal 1,6 Joule toleriert werden oder 110 m/s Mündungsgeschwindigkeit.
Die Mündungsgeschwindigkeit ist abhängig vom Munitionsgewicht.
Für die Bedeutung von BB existieren mehrere Erklärungsansätze. Einerseits rührt die Bezeichnung vom Begriff "ball bearing" (Kugellager), da die im Sportbereich verwendeten Rundkugeln für Luftgewehre oft aus der Kugellagerproduktion stammten. Andererseits scheint eine Übernahme der Bezeichnung aus dem Bereich der Druckluftwaffen, die ursprünglich für eine bestimmte Schrotgrösse stand, ebenso plausibel. Tatsächlich findet sich auch heute noch eine solche Einteilung bei US-Herstellern, wie beispielsweise bei Winchester oder auch Federal Premium, bei denen BBB für .190" (4,83 mm) steht, die besagte BB für .180" (4,57 mm), während weitere Größen mit Ziffern wie #1, #2 usw. bezeichnet sind. Wiederum andere Quellen lösen das Kürzel mit "baby bullet" auf, das sinngemäss „kleine Kugel“ bedeutet.
Softairmunition sind Kugeln von 6 mm Durchmesser, die meistens aus Kunststoff bestehen. Mit Zündsatz befüllte Munition kann mit einer Softairwaffe nicht verschossen werden. Üblich ist der Vertrieb von Gewichten ab 0,12 g bis 0,45 g . Zusätzlich zu Kunststoff-BBs existieren auch biologisch abbaubare Kugeln aus Stärke oder Polylactiden (PLA, Polymilchsäure). Stärkekugeln zerfallen unbenutzt nach etwa einem Jahr und unter Feuchtigkeitseinfluss nach zwei bis drei Wochen. Es exisitieren TÜV geprüfte Bio-BB's. Auf vielen Airsoftarealen sind nur solche erlaubt. Polymilchsäuren sind zwar biologisch abbaubar, zersetzen sich je nach Umweltbedingungen aber wesentlich langsamer. Weiterhin sind auch metall- sowie graphitbeschichtete Kugeln erhältlich, welche unter den schweren BB's verbreitet sind. Zum Schiessen auf Zielscheiben werden gelegentlich auch massive Aluminium- oder Stahlkugeln verwendet. Am gebräuchlichsten sind Kugeln mit einem Durchmesser von 6 mm in den Gewichten 0,12 g (für sehr schwache Softairwaffen), 0,20 g, 0,25 g und 0,30 g oft auch als biologisch abbaubare Variante mit Zertifikat (TÜV oder ein amerikanisches Zertifikat).
Weiterhin kann phosphoreszierende Munition in Verbindung mit einem speziellen Laufadapter („Tracer“) im Lauf mit einem kurzen, hellen UV-Blitz belichtet werden, um den Effekt von Leuchtspurmunition zu erzielen. Allerdings ist das eher ein Blitzlicht beim verlassen der Mündung, welcher das Mündungsfeuer nachahmt.
Seit Neuestem gibt es auch fluoriszierende Munition. Diese können eine Leuchtspurmunition nachahmen. Diese Munition ist jedoch sehr teuer (ca. 14 bis 33 Rp. pro BB).
Es gibt von den Produktionstoleranzen her sehr verschiedene Munitionsarten. Es ist dabei zu beachten, dass man Munition verwendet, die eine Toleranz von +/- 0,01 mm haben. Es gibt jedoch auch Munition mit einer Produktionstoleranz von +/- 0,005 mm. Munition mit anderen Toleranzen ist nicht zu empfehlen, weil dies gerne zu ungewollten Hemmern oder auch zu ungenauer Schussabgabe führen.
BB Gewichte | 0,12g | 0,20g | 0,25g |
0,30g |
0,36g |
0,43g |
0,45g |
Mündungsenergie | Geschwindigkeit in m/Sekunde | ||||||
0,50 Joule | 91 | 71 | n/e | n/e | n/e | n/e | n/e |
0,75 Joule |
112 | 87 | 74 | n/e | n/e | n/e | n/e |
1,00 Joule | 129 | 100 | 90 | 82 | 75 | n/e | n/e |
1,50 Joule | n/e | 123 | 110 | 100 | 91 | 84 | n/e |
2,00 Joule | n/e | 142 | 127 | 116 | 105 | 97 | 94 |
2,50 Joule | n/e | n/e | 142 | 129 | 118 | 108 | 105 |
3,00 Joule |
n/e | n/e | 155 | 142 | 129 | 118 | 115 |
4,00 Joule |
n/e | n/e | 179 | 163 | 149 | 136 | 133 |
5,00 Joule |
n/e | n/e | 200 | 183 | 167 | 153 | 149 |
6,00 Joule |
n/e | n/e | n/e | 200 | 183 | 167 | 163 |
7,00 Joule |
n/e | n/e | n/e | 216 | 197 | 180 | 176 |
n/e = nicht empfohlen | |||||||
gefährlich hohe Geschwindigkeiten |
Als Faustregel gilt:
Bis Joule | Sicherheitsabstand in Metern |
0.5 | 5 |
1.0 | 10 |
1.1 | 11 |
1.2 | 12 |
1.3 | 13 |
1.4 | 14 |
1.5 | 15 |
1.6 | 16 |
1.7 | 17 |
1.8 | 18 |
1.9 | 19 |
2.0 | 20 |
2.1 | 21 |
2.2 | 22 |
2.3 | 23 |
2.4 |
24 |
2.5 | 25 |
3.0 | 30 |
3.5 | 32,5 |
4.0 | 35 |
4.5 | 37,5 |
5.0 | 40 |
5.5 | 42,5 |
6.0 | 45 |
6.5 | 47,5 |
7.0 | 50 |
7.5 | 52,5 |
Schweiz
In der Schweiz ist seit dem 12. Dezember 2008 das neue Waffengesetz in Kraft. Darin wurden alle Softairwaffen offiziell als (privilegierte) Waffen taxiert. Somit ist der Erwerb nur noch ab 18 Jahren möglich und bedingt einen schriftlichen Kaufvertrag. Für das Importieren bedarf es einer speziellen Bewilligung des Wohnkantons. Laserzielpunktvisiere sind nur bedingt erlaubt, hingegen sind Lampen und Vollautomaten erlaubt. Laserpunktvisiere benötigen eine spezielle kantonale Bewilligung. Eine solche zu bekommen, ist aber nicht ganz einfach.
Österreich
In Österreich sind Softairwaffen – anders als in Deutschland und der Schweiz – keine Waffen im Sinne des österreichischen Waffengesetzes. Die Abgabe von Softairwaffen, welche die Nachahmungen echter Schusswaffen sind, ist an Personen unter 18 Jahren per Verordnung verboten.
Frankreich
In Frankreich sind Softairwaffen mit einer Mündungsenergie von weniger als 0,08 Joule ab drei Jahren erhältlich. Softairwaffen mit einer Mündungsenergie von 0,08 bis 2,00 Joule dürfen nur an Volljährige verkauft werden. Die Softairwaffen der zweiten Kategorie dürfen, im Gegensatz zu denen in Deutschland, vollautomatisch sein, und zudem sind nach deutschem Gesetz illegale Anbauteile wie Laser oder Lampen in Frankreich erlaubt. Nicht wenige Deutsche Airsoft-Teams nahe der französischen Grenze fahren deshalb für grössere Spiele nach Frankreich oder haben dort sogar ein eigenes Gelände.
Text entnommen dem Wikipedia am 14.12.2021 (Titel "Softairwaffe"), die Texte wurden modifiziert und ergänzt.