Was ist eine Softair-oder Airsoftwaffe

Was ist Softair/Munition/Waffen

Was Sie auf dieser Seite vorfinden:

 

  1. Was ist eine Softairwaffe
  2. Gas Softairwaffen
  3. Munition der Softairwaffen
  4. Tabelle zu Munitionsgeschwindigkeiten
  5. Rechtliche Situation in der Schweiz, Österreich und Frankreich

Was ist eine Softairwaffe

Eine Softair- oder Airsoftwaffe ist eine spezielle Druckluftwaffe, die beim taktischen (sogenanntem taktischen Airsoftspiel) Geländespiel "Airsoft" benutzt wird. Es gibt ebenfalls Disziplinen im IPSC-Sportschiessen, die mit Softairkurzwaffen durchgeführt werden. Airsoftspiel ist ein Sport, der ziemlich viel Ausdauer erfordert. 

Softairwaffen sind oft unter Lizenzen täuschend echt aussehende Kopien von Schusswaffen, die aber keine lebensgefährlichen Verletzungen herbeiführen. Softairwaffen verschiessen mittels Federdruck, Gas oder eines elektromechanisch betriebenen Druckluftsystems Rundkugeln aus Kunststoff oder abbaubaren Stoffen.

Gas Softair Waffen

Gas Softair Waffen

Mit Gas betriebene Softairwaffen benötigen unter Druck stehendes Treibgas, um die Munition zu beschleunigen. Diese Waffen sind in der Lage, halb- sowie vollautomatisch zu schiessen.

Gasarten

Die heutzutage üblichen Treibgase sind Propangas (im Zusammenhang mit Airsoft Green Gas genannt und vertrieben), HFC134a, HFC-22 und in entsprechend angepassten Softairwaffen auch das stärkere Red Gas. Mit Red Gas ist sehr vorsichtig umzugehen, denn nur wirklich geeignete Waffen können damit befüllt werden, da das wesentlich stärkere Gas die Waffe beschädigen könnte.

HPA (High pressure air)

 Verbreitet sind auch Systeme, die mit Kohlendioxid (CO2) oder externer Druckluft (HPA, engl.: "high pressure air") funktionieren.

Classic Guns

Die ersten auf dem Markt erhältlichen Gas-Softairwaffen waren die heute aufgrund ihres Alters so genannten Classic Guns, die typischerweise durch flüssige Treibmittel wie R-12 (in Japan FLON-12 genannt) angetrieben wurden. Oft beinhalteten diese Softairwaffen zwei externe Tanks: einen für das R-12 selber und einen zweiten als Ausdehnungsgefäß. Später wurden diese Modelle von einigen Benutzern derart modifiziert, dass sie mit druckregulierten CO2-Behältern oder Stickstoff-/Hochdruckluftflaschen funktionierten, die höheren Druck und weniger Druckschwankungen boten.

Cool Down Effekt

Zusätzlich kühlen sich komprimierte Treibmittel bei der Expansion stark ab, bis weit unter 0 °C. Diese starke Kühlung lässt einerseits den Druck absinken, bis die Softairwaffe schliesslich nicht mehr schiesst, andererseits leiden Gummidichtungen von Ventilen unter der tiefen Temperatur ("Cool-Down-Effekt"). Bei CO2 als Treibmittel tritt dieser Effekt weniger stark und bei Druckluft überhaupt nicht auf.

GBB Waffen

Erwähnenswert sind auch die sogenannten Gas-Blow-Back-Waffen (GBB), bei denen der Druck des Treibgases zusätzlich dazu verwendet wird, die Repetierbewegung einer „echten“ Feuerwaffe zu imitieren, wobei der Verschluss vor- und wieder zurückschnellt. Dabei lädt die Waffe eine neue Rundkugel (BB) nach, welche durch betätigen des Abdruckhebels verschossen werden kann.

Munition der Softairwaffen

Munition

Softairwaffen verschiessen sogenannte BBs, welche waffenrechtlich als Geschosse definiert sind. Die BB's werden mit einer Kraft von 0.5 (0,12g - 91 m/s) bis 7 Joule (0,43g - 180m/s) verschossen. Die gängige Praxis ist, dass auf Spielfeldern maximal 1,6 Joule toleriert werden oder 110 m/s Mündungsgeschwindigkeit. 


Die Mündungsgeschwindigkeit ist abhängig vom Munitionsgewicht. 

Bedeutung der Abkürzung BB

Für die Bedeutung von BB existieren mehrere Erklärungsansätze. Einerseits rührt die Bezeichnung vom Begriff "ball bearing" (Kugellager), da die im Sportbereich verwendeten Rundkugeln für Luftgewehre oft aus der Kugellagerproduktion stammten. Andererseits scheint eine Übernahme der Bezeichnung aus dem Bereich der Druckluftwaffen, die ursprünglich für eine bestimmte Schrotgrösse stand, ebenso plausibel. Tatsächlich findet sich auch heute noch eine solche Einteilung bei US-Herstellern, wie beispielsweise bei Winchester oder auch Federal Premium, bei denen BBB für .190" (4,83 mm) steht, die besagte BB für .180" (4,57 mm), während weitere Größen mit Ziffern wie #1, #2 usw. bezeichnet sind. Wiederum andere Quellen lösen das Kürzel mit "baby bullet" auf, das sinngemäss „kleine Kugel“ bedeutet.

Bio BB`s

Softairmunition sind Kugeln von 6 mm Durchmesser, die meistens aus Kunststoff bestehen. Mit Zündsatz befüllte Munition kann mit einer Softairwaffe nicht verschossen werden. Üblich ist der Vertrieb von Gewichten ab 0,12 g bis 0,45 g . Zusätzlich zu Kunststoff-BBs existieren auch biologisch abbaubare Kugeln aus Stärke oder Polylactiden (PLA, Polymilchsäure). Stärkekugeln zerfallen unbenutzt nach etwa einem Jahr und unter Feuchtigkeitseinfluss nach zwei bis drei Wochen. Es exisitieren TÜV geprüfte Bio-BB's. Auf vielen Airsoftarealen sind nur solche erlaubt. Polymilchsäuren sind zwar biologisch abbaubar, zersetzen sich je nach Umweltbedingungen aber wesentlich langsamer. Weiterhin sind auch metall- sowie graphitbeschichtete Kugeln erhältlich, welche unter den schweren BB's verbreitet sind. Zum Schiessen auf Zielscheiben werden gelegentlich auch massive Aluminium- oder Stahlkugeln verwendet. Am gebräuchlichsten sind Kugeln mit einem Durchmesser von 6 mm in den Gewichten 0,12 g (für sehr schwache Softairwaffen), 0,20 g, 0,25 g und 0,30 g oft auch als biologisch abbaubare Variante mit Zertifikat (TÜV oder ein amerikanisches Zertifikat). 

Tracer Munition

Weiterhin kann phosphoreszierende Munition in Verbindung mit einem speziellen Laufadapter („Tracer“) im Lauf mit einem kurzen, hellen UV-Blitz belichtet werden, um den Effekt von Leuchtspurmunition zu erzielen. Allerdings ist das eher ein Blitzlicht beim verlassen der Mündung, welcher das Mündungsfeuer nachahmt. 


Seit Neuestem gibt es auch fluoriszierende Munition. Diese können eine Leuchtspurmunition nachahmen. Diese Munition ist jedoch sehr teuer (ca. 14 bis 33 Rp. pro BB). 

Munitionsgewichte

  • 120 mg - das Untergewicht für Softairwaffen mit einer sehr kleinen Mündungsenergie. Diese sind in ihrer Luftbahn sehr leicht abzulenken. 0.12 g BB's sind nur zu empfehlen bis etwa ein Joule Mündungsenergie. Da sie sehr leicht sind, fliegen sie auch nicht sehr stabil, je höher die Mündungsenergie.
  • 200 mg – das Standardgewicht für viele Softairwaffen. Diese werden – verglichen mit schwereren BBs – leichter durch Luftbewegungen in ihrer Flugbahn beeinflusst. Die Mündungsgeschwindigkeit ist nach dem Energieerhaltungssatz und dem Impulserhaltungssatz höher als bei BBs mit 0,25 g bei gleicher kinetischer Energie. Daher sind diese gut geeignet für kurze Distanzen, bei denen eine stabile Flugbahn über lange Distanz vernachlässigt werden kann. Für Softairwaffen mit 0,4 bis etwa 0,9 Joule.
  • 230 mg – Kompromisslösung zwischen 0,20 g und 0,25 g.
  • 250 mg – bildet die obere Grenze für nicht modifizierte Softairwaffen. Fliegen bei selber kinetischer Energie langsamer als BBs mit 0,20 g, dafür allerdings mit stabilerer Flugbahn. Sie lassen sich auch durch Laubwerk nicht so leicht ablenken wie leichtere BB.
  • 280 mg – für modifizierte Softairwaffen mit einer Mündungsenergie > 0,5 J . Bedeutend günstiger als 0,30 g BBs bei ähnlicher Performance.
  • 300 mg – für die meisten Präzisionssoftairwaffen geeignet. Diese Gewichtsklasse ist die oberste Grenze auf Spielfeldern für modifizierte Waffen. 
  • 360 mg – schwerere Munition für Präzisionssoftairwaffen. Sehr langsam, Flugbahn dabei jedoch sehr stabil. Für Waffen mit einer Mündungsenergie > 2.0 Joule geeignet.
  • 430 mg – geeignet für Präzisionssoftairwaffen mit einer höheren Mündungsenergien ab etwa 3 Joule. Für gewöhnlich graphitbeschichtet.
  • 450 mg - geeignet für Präzisionssoftairwaffen mit einer Mündungsenergie ab 3 Joule. Für gewöhnlich graphitbeschichtet.

Produktionstoleranzen

Es gibt von den Produktionstoleranzen her sehr verschiedene Munitionsarten. Es ist dabei zu beachten, dass man Munition verwendet, die eine Toleranz von +/- 0,01 mm haben. Es gibt jedoch auch Munition mit einer Produktionstoleranz von +/- 0,005 mm. Munition mit anderen Toleranzen ist nicht zu empfehlen, weil dies gerne zu ungewollten Hemmern oder auch zu ungenauer Schussabgabe führen.

Munitionsgeschwindigkeiten

BB Gewichte 0,12g 0,20g 0,25g

0,30g

0,36g

0,43g

0,45g

Mündungsenergie Geschwindigkeit in m/Sekunde
0,50 Joule 91 71 n/e n/e n/e n/e n/e

0,75 Joule

112 87 74 n/e n/e n/e n/e
1,00 Joule 129 100 90 82 75 n/e n/e
1,50 Joule n/e 123 110 100 91 84 n/e
2,00 Joule n/e 142 127 116 105 97 94
2,50 Joule n/e n/e 142 129 118 108 105

3,00 Joule

n/e n/e 155 142 129 118 115

4,00 Joule

n/e n/e 179 163 149 136 133

5,00 Joule

n/e n/e 200 183 167 153 149

6,00 Joule

n/e n/e n/e 200 183 167 163

7,00 Joule

n/e n/e n/e 216 197 180 176
  n/e = nicht empfohlen
  gefährlich hohe Geschwindigkeiten

Sicherheitsabstand zum Ziel

Als Faustregel gilt:

  • bis 0,5 Joule 5 Meter Abstand
  • ab 0,5 Joule plus 1 Meter pro 0,1 Joule
  • ab 3 Joule zusätzlich 0,5 Meter pro 0,1 Joule
Bis Joule Sicherheitsabstand in Metern
0.5 5
1.0 10
1.1 11
1.2 12
1.3 13
1.4 14
1.5 15
1.6 16
1.7 17
1.8 18
1.9 19
2.0 20
2.1 21
2.2 22
2.3 23

2.4

24
2.5 25
3.0 30
3.5 32,5
4.0 35
4.5 37,5
5.0 40
5.5 42,5
6.0 45
6.5 47,5
7.0 50
7.5 52,5

Rechtliche Situation

Rechtliche Situation

Schweiz

In der Schweiz ist seit dem 12. Dezember 2008 das neue Waffengesetz in Kraft. Darin wurden alle Softairwaffen offiziell als (privilegierte) Waffen taxiert. Somit ist der Erwerb nur noch ab 18 Jahren möglich und bedingt einen schriftlichen Kaufvertrag. Für das Importieren bedarf es einer speziellen Bewilligung des Wohnkantons. Laserzielpunktvisiere sind nur bedingt erlaubt, hingegen sind Lampen und Vollautomaten erlaubt. Laserpunktvisiere benötigen eine spezielle kantonale Bewilligung. Eine solche zu bekommen, ist aber nicht ganz einfach.

Österreich

In Österreich sind Softairwaffen – anders als in Deutschland und der Schweiz – keine Waffen im Sinne des österreichischen Waffengesetzes. Die Abgabe von Softairwaffen, welche die Nachahmungen echter Schusswaffen sind, ist an Personen unter 18 Jahren per Verordnung verboten.

Frankreich

In Frankreich sind Softairwaffen mit einer Mündungsenergie von weniger als 0,08 Joule ab drei Jahren erhältlich. Softairwaffen mit einer Mündungsenergie von 0,08 bis 2,00 Joule dürfen nur an Volljährige verkauft werden. Die Softairwaffen der zweiten Kategorie dürfen, im Gegensatz zu denen in Deutschland, vollautomatisch sein, und zudem sind nach deutschem Gesetz illegale Anbauteile wie Laser oder Lampen in Frankreich erlaubt. Nicht wenige Deutsche Airsoft-Teams nahe der französischen Grenze fahren deshalb für grössere Spiele nach Frankreich oder haben dort sogar ein eigenes Gelände.


Text entnommen dem Wikipedia am 14.12.2021 (Titel "Softairwaffe"), die Texte wurden modifiziert und ergänzt.